Morphologie neuzeitiger Denksysteme (1)

Einleitung - Subjektivismus - Kritizismus

1. Lesen Sie sich den Text: "Glauben und Denken: Morphologie neuzeitlicher Denksysteme" von L. Padberg durch.
2. Füllen Sie alle Lücken aus, dann drücken Sie "Kontrolle", um Ihre Antworten zu überprüfen.

Die von der Antike bis zur Gegenwart, stellen in ihrer Abstraktheit höchste Anforderungen an das Erkenntnisvermögen dessen, der sich mit ihnen beschäftigt. Gerade ihre und ihre drängen dem distanzierten Betrachter den Verdacht auf, dass dort mit viel und vielen abstrakten Begriffsbildungen eine tiefe kaschiert werden soll. Folgende Auswirkungen können festgestellt werden, die unser Denksysteme prägen:


SUBJEKTIVISMUS

Seit der Aufklärung hat sich der Mensch zum und aller erhoben und so seine an die Stelle von gesetzt. Die Subjektivität wird als verstanden, und setzt die Voraussetzungslosigkeit und Immanenz des Menschen voraus. Daraus entwickelt sich eine Erkenntnistheorie, bei der alles Erkennen von dem bestimmt wird. Ein solches Denken aber erfasst die Welt und auch den Menschen nicht so, wie sie geschaffen sind, sondern verengt sie in die eigenen . Nur das, was diese Kategorien erfassen und beschreiben können, gilt dann als . Eine solche Erkenntnismethode kann nur vordergründig sein, zumal sie im ethischen Bereich in eine der sittlich-moralischen Maßstäbe führt.


KRITIZISMUS

Dieses Infragestellen von allem und jedem belegt die Selbstermächtigung der , die sich selbst absolut setzt und daher auch nur sich selbst verantwortlich ist. Daher wurde all das, was zuvor als Offenbarung verstanden worden ist, nun auf diesseitige menschliche, psychologische, soziologische oder geschichts-philosophische Größen reduziert. Die Aufklärung versuchte also, die der als solche erscheinen zu lassen. Damit wurden nicht nur metaphysische Fragestellungen ausgeschlossen, sondern zugleich die als autoritative abgelehnt. Der Erkenntnismethode des ist nur noch das vernünftig, was dem einzelnen Ich aufgrund der ihm innewohnenden Prinzipien als vernünftig erscheint. Diesem Denksystem hegt freilich ein Zirkelschluss zugrunde, denn wenn die Erkenntnis des verworfen wird, weil es nicht erklärbar ist, muss das ungewiss bleiben.